Das Mehrzweckfahrzeug bringt im Einsatzfall Mannschaft oder Material zur Einsatzstelle. Auch für Türöffnungen außerorts wird das Fahrzeug genutzt.
Der 2010 gebaute und ausgelieferte Ford Transit wurde von der Fa. Hensel aufgebaut.
FLORIAN REUTH 21/1
TLF 16/25 (Tanklöschfahrzeug)
Das Tanklöschfahrzeug ist bei Einsätzen, in der Regel, das erste Fahrzeug das ausrückt und bringt neben bis zu vier Atemschutzgeräteträgern alle für den Einsatz und Erstangriff benötigten Ausrüstungsgegenstände sowie 2500 Liter Wasser zum Einsatzort.
Das 1994 in Dienst gestellte Fahrzeug auf Iveco-Fahrgestell wurde von der Fa. Magirus aufgebaut. Die fest eingebaute Feuerlöschpumpe fördert über 1600 Liter pro Minute bei 8 bar Druck.
FLORIAN REUTH 58/1
SW 2000-Tr (Schlauchwagen)
Der Schlauchwagen ist ein vom Bund für den erweiterten Katastrophenschutz beschafftes Fahrzeug. Die Hauptaufgabe liegt in der Löschwasserförderung über lange Schlauchstrecken. Das Fahrzeug kommt aber auch bei anderen Einsätzen zum Einsatz.
Das 1995 in Dienst gestellte Fahrzeug auf Iveco-Fahrgestell wurde von der Fa. Lentner aufgebaut. Von den namensgebenden 2000 Meter B-Druckschläuchen sind 1900m auf der Ladefläche in Schlauchbuchten zusammengekuppelt untergebracht (die restlichen 100m als Rollschläuche) sodass sie schnell ausgelegt werden können. Die Tragkraftspritze fördert über 1500 Liter pro Minute bei 8 bar Druck.
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Ich bin gerne ein Teil der Freiwilligen Feuerwehr Reuth, weil ich hier viele Freunde habe und meine Freizeit sinnvoll damit verbringen kann, anderen zu helfen.
Im Jahre 1878 gab es in Reuth erste Bemühungen eine Pflichtfeuerwehr zu installieren. Der damalige Bürgermeister Trautner erkannte, zusammen mit dem königlichen Bezirksamt in Forchheim, dass auch für die Ortschaft Reuth eine Wehr von Nöten sei.
Am 10. Juli 1878 wurde von Reuther Männern die Pflichtfeuerwehr gegründet. Baptist Aumüller wurde zum ersten Feuerwehrhautmann von Bürgermeister Trautner bestimmt. Mit einem Feuerhorn wurde damals vom Kirchturm aus das Signal gegeben und sogenannte Feuerboten mussten im Brandfall das Königliche Bezirksamt Forchheim und die umliegenden Wehren verständigen. In Serlbach, das damals noch zu Reuth gehörte, wurde ebenfalls der Brandschutz übernommen. Strenge Aufsicht wurde von Bezirksamt über alle Hilfsmittel, erforderliche Geräte, Pferdegespanne und natürlich über die Einsatzbereitschaft der Feuerwehrmänner geführt.
Bereits vier Monate später, am 26. November 1878, gründeten 45 Männer neben der Pflichtfeuerwehr die Freiwillige Feuerwehr Reuth. Der Feuerwehrhauptmann bei den Freiwilligen hieß Michael Knorr, der Vorsitzende Schwarzmann. Trotz großer Bedenken seitens der Gemeindeverwaltung, die Mitglieder wären zu jung, zu viele wären auswärts beschäftigt, die Gemeindekasse könnte über Gebühr strapaziert werden, der ohnehin gestörte Dorffrieden könnte einen noch größeren Riss bekommen, erhielt der Verein am 31.03.1879 die Lizenz und die Berechtigung, über alle vorhandenen Feuerlöschgeräte zu verfügen. Die Mitglieder der damaligen Freiwilligen Feuerwehr verdienten sich unter anderen als Steinbrecher, Handwerker, Tagelöhner und Fabrikarbeiter, meist in Forchheim, ihren Lebensunterhalt. Ein Teil der Gemeindebevollmächtigten behauptete damals: die Freiwillige Feuerwehr, wie sie sich zur Zeit in Reuth gebildet hat, werde nichts leisten können und es wurden Bedenken dagegen erhoben. Das Königliche Bezirksamt sollte entscheiden, ob nicht die Pflichtfeuerwehr Reuth, welche 93 Mitglieder und die besseren Kräfte zählt, alleine bestehen bleibt. Doch Bürgermeister Trautner und Gemeindebevollmächtigter Johann Wölfel waren nicht dieser Ansicht und hegten den Wunsch, die Pflichtfeuerwehr solle die Freiwillige Feuerwehr unterstützen und mit ihr zusammenwirken. Aus alten Aufzeichnungen geht hervor, dass man auch damals schon um jedes Hilfsmittel mit der Gemeinde kämpfen musste. So kann man lesen, dass in Ermangelung der Verfügung stehender Mittel kein Pferdegespann, kein Keil und keine Bremse angeschafft werden können. Die Gemeinde zähle Mannschaften in genügender Zahl, um den Transport der Löschmaschine schneller als mit einem Viehgespann auszuführen. Zwar sprach die Gemeindeverwaltung Reuth lebhaft ihr Bedauern aus, dass sie nicht über Mittel zur Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr verfüge, versprach aber, wenn es möglich wird, wieder Unterstützung zu bieten. Durch Unstimmigkeiten und Reibereien flaute der Eifer im Feuerlöschwesen in den folgenden Jahren merklich ab.
ab 1900
Erst im Jahr 1904 ließ das Vereinsleben der Freiwilligen Feuerwehr wieder aufleben. Beherzte Männer, wie Vorsitzender J. Wölfel, Hauptmann J. Schuster und Adjutant A. Hager brachten wieder Schwung ins Geschehen.
Eine Inspektion der Gesamtwehr am 17. Juni 1910 zeigte leider auf, dass die Zusammenarbeit zwischen der Freiwilligen- und der Pflichtfeuerwehr nicht einwandfrei funktionierte. Im Jahre 1914, am 05. Juli, kurz vor Ausbruch des 1. Weltkrieges, konnte die Freiwillige Feuerwehr den Feuerwehrgautag ausrichten, der unserem heutigen Kreisfeuerwehrtag entspricht. Die Gemeinde beschloss damals, die Leihgebühren von 10 Mark für Dekorationen vom Stadtmagistrat Forchheim sowie die Ausschmückung der Hauptstraße zu übernehmen. Außerdem wurde die Stadt um Überlassung von 10 großen und kleinen Fahnen mit Ständern und den Dekorationsgegenständen für die Rednertribüne ersucht. Im nachhinein genehmigte die Gemeinde Reuth nochmals 70 Mark aus der Gemeindekasse und weitere 30 Mark für weitere Auslagen.
Auch die Feuerwehr Reuth musste im 1. Weltkrieg einen hohen Blutzoll entrichten. Die Vorstände Johann Heilmann, Matthäus Knorr und Josef Knorr sorgten in der Nachkriegszeit für die Gewährleistung des Feuerschutzes.
ab 1920
123 Mitglieder zählte die Feuerwehr, als im Jahre 1928 Josef Lauger zum Schriftführer gewählt wurde. Sein Protokollbuch ist heute noch im Besitz der Wehr. Eine Gegenstands- und Lebensmittelverlosung im Jahre 1933 zeugt von großer Not durch Arbeitslosigkeit, auch in unserer Gemeinde. 1934 wurde Josef Laßner Vorsitzender, Georg Thiem Kassierer, Andreas Wölfel Zeugwart. Josef Lauger blieb Schriftführer und Franz Ammon Kommandant.
1935, das Jahr der Gleichschaltung des Dritten Reiches, brachte unserer Wehr die Eintragung ins Protokollbuch: „Die Freiwillige Feuerwehr beteiligte sich an jeder Nationalen Feier“. Auch Reuth musste sich unterordnen. Die überraschende Großübung am 10. August 1935 zeigte eine geschulte Wehr, auch bei angenommenen Luftangriffen.
Der 61. Bezirksfeuerwehrtag des Bezirkes Forchheim wurde am 13. Juni 1937 in Reuth durchgeführt. Bezirksbrandmeister Strian aus Kunreuth und Kreisbrandmeister Lang aus Forchheim bescheinigten nach der Einsatzübung die ausgezeichnete Schulung durch Kommandant Franz Ammon. Ein gemütlicher Abend auf dem Heilmannskeller rundete die Festlichkeiten ab.
Die Wehrmacht forderte bei Ausbruch des 2. Weltkrieges 1939 den Einsatz aller wehrfähigen Männer. Der Luftschutz, bestehend aus älteren Feuerwehrmännern und Frauen, musste in dieser Zeit auch den Feuerschutz übernehmen.
ab 1950
Nach und nach, teils erst nach Jahren in Gefangenschaft der Siegermächte, kehrte ein Teil unserer Männer aus diesem vernichtenden Krieg, der die ganze Welt einbezogen hatte, zurück. Eine kleine Anzahl aktiver Idealisten sorgte in der Nachkriegszeit für den Feuerschutz in Reuth.
Vorsitzender Heinrich Heilmann, Kommandant Hans Stöhr, Kassierer Franz Singer und Schriftführer Georg Schmitt, lautet das Ergebnis der Wahl am 10. März 1951. Franz Ammon, der bis dahin amtierende Kommandant, wurde für seine Verdienste zum Ehrenkommandant ernannt.
Im Jahre 1952 wurden Uniformröcke, Gurte und Helme angeschafft.
Das Jahr 1954 brachte wieder ein Fest für die Reuther Feuerwehrler. Beim Festkommers anlässlich des 75jährigen Gründungsfestes sprach Landrat Paul Strian allen Aktiven, Ehemaligen, Jubilaren sowie den Ehrenkommandanten Franz Ammon seinen Dank aus. Um die Einsatzmöglichkeiten zu verbessern, wurde in diesem Jahr ein Wehrmachtsauto gekauft, von der Firma Kempf umgebaut und am 25. September einsatzbereit der Wehr übergeben.
Am 15. Januar 1956 wurde in einer Feierstunde ein Vereinsbild enthüllt. Bei der Generalversammlung am 22. Januar wurde die bisherige Vorstandschaft wieder gewählt. Für den ausscheidenden Kommandanten Stöhr wurde Alfred Stirnweiß und als Adjutant Otto Weiß gewählt.
Wieder konnte die Feuerwehr feiern. Am 23./24. Juni 1959 wurde eine neue Fahne geweiht. Vorsitzender Schechtel konnte in der Gastwirtschaft Heilmann den Patenverein Buckenhofen, Bürgermeister Otto Ammon mit seinen Gemeinderäten, mehrere Jubilare und viele andere Gäste begrüßen.
ab 1960
1960 wurde ein Fahnenschrank angeschafft.
Am 1. April 1961 konnten 2 Gruppen der Reuther Feuerwehr das Leistungsabzeichen in Bronze erwerben.
Am 17.06.1963 konnte Pfarrer Büttel dem neuen Löschfahrzeug Typ LF 8 von der Firma Magirus den kirchlichen Segen erteilen.
Am 29.06.1963 unternahm die Wehr einen Familienausflug nach Tirol.
Im Juli 1964 wurde der amtierende Kommandant Alfred Stirnweiß zum 1. Bürgermeister der Gemeinde Reuth gewählt.
Am 31. Januar 1965 trat Vorsitzender Franz Schechtel zurück. Die Neuwahl brachte Herbert Schuster als 1. Vorsitzenden, Josef Schmitt als Schriftführer, Hans Dötzer als Kassierer, Günter Stöhr als Zeugwart und Bürgermeister Alfred Stirnweiß als Kommandanten. Ein seltenes Jubiläum konnte Georg Schroll feiern: 70 Jahre Mitgliedschaft und bis ins Hohe Alter als aktiver Hornist tätig.
Am 13./14. Juni 1965 war unsere Wehr in Thurn bei deren Fahnenweihe als Patenverein zu Gast. Zwei Gruppen konnten in diesem Jahr das silberne Leistungsabzeichen erwerben.
Am 26. Februar 1967 wurde Rudolf Ammon anstelle des wegen Arbeitsüberlastung zurückgetretenen Bürgermeisters Alfred Stirnweiß zum Kommandanten gewählt.
ab 1990
1995 besucht der Verein bei einem mehrtägigen Ausflug eine Feuerwehr in den neuen Bundesländern, in Eberswalde.
Am 09.02.1996 wurde ein neuer Schlauchwagen des Typs SW 2000 feierlich übergeben.
1997 wird ein 2tägiger Vereinsausflug in die Forchheimer Partnergemeinde Roppen/Tirol unternommen.
Am 09.11.1997 Neuwahl der Vorstandschaft: 1. Vorsitzender Hubertus Hadwiger, Stellvertreter Dominik Kraus, Schriftführerin Liselotte Schmitt, Kassierer Wilhelm Kreller. Am selben Tag wird Alfred Stirnweiß zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Am 21.06.1998 scheidet der langjährige Kommandant Oskar Uttenreuther aus Altersgründen aus dem aktiven Dienst der Wehr aus. Bei der Neuwahl des Kommandanten wurde Thomas Schuster zum Kommandanten und Konrad Schechtel zum Stellvertreter gewählt. Bei der Jahreshauptversammlung am 08.11.1998 wird Oskar Uttenreuther zum Ehrenkommandanten ernannt.
120 Jahre FFW Reuth: Am 29./30. Mai 1999 wird dieses Ereignis, verbunden mit einem Grillfest und Frühschoppen mit Blasmusik, auf dem Heilmannskeller gefeiert. Im September findet der 3tägige Ausflug an den Bodensee statt.
ab 2000
Im April des Jahres 2000 erscheint zum ersten Mal unser Vereinsfaltblatt „Brandaktuell“. Im halbjährigen Rhythmus wird dieses Informationsblatt mit allen wichtigen, aktuellen und interessanten Terminen verteilt.
2001 ist ein Reisejahr für den Verein. Am 14. und 15. Juni sind wir zum 75jährigen Jubiläum zu Gast bei einer befreundeten Wehr in Oberthal/Saarland. Am 23./24. Juni besuchen wir unsere Freunde in Ratzing/Waldkirchen zur Feuerwehrhauseinweihung. Vom 03. – 06. Oktober findet unser Vereinsausflug in den Spreewald statt. Am 22. Oktober ist die erste Zusammenkunft zur Gründung eines Festausschusses anläßlich unseres 125jährigen Jubiläums im Mai 2004. Am 04.11. verstirbt unser Ehrenkommandant und Ehrenvorsitzender Alfred Stirnweiß.
Nach vielen Planungen, Umplanungen, Einsprüchen und sonstigen Widrigkeiten können wir im April 2002 mit dem Ausräumen unseres Feuerwehrgerätehauses beginnen. Die Feuerwehr erweitert das Feuerwehrgerätehaus. Am 29. April fuhren wir auf Einladung unseres Mitgliedes Eduard Nöth nach München zum Besuch des Bayerischen Landtages. Beim Kreisfeuerwehrtag in Hallerndorf wurde uns am 2. Juni der Kreisfeuerwehrtag 2004 zugesprochen. 22./24. Juni: Besuch des Waldfestes in Ratzing. Anfang Juni der erste Spatenstich zu den Umbauarbeiten am Feuerwehrhaus.
Am Sonntag 26. Januar 2003 feiern wir unser Rohbaufest. Langsam nimmt der Umbau formen an. Am 9. Mai nahmen wir den Antrag der FFW Schlaifhausen auf eine Patenschaft für ihr 125jähriges Jubiläum im Juni 2003 an. Am 19. Oktober wird das fast fertig gestellte Feuerwehrgerätehaus mit einem Gottesdienst, feierlicher Segnung durch Pfarrer Josef Brandl, mit vielen Ehrengästen und unter großer Anteilnahme der örtlichen Bevölkerung eingeweiht.
aus Festschrift 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Reuth Verfasser: Liselotte Schmitt, 2004